Heizsysteme

Pelletheizung: Funktionsweise, Kosten und Vorteile

03.06.2023
9 Min. Lesezeit

Was sind Pelletheizungen?

Pelletheizungen sind moderne Heizsysteme, die mit gepressten Holzpellets betrieben werden. Sie verbinden die Vorteile einer erneuerbaren Energiequelle mit hohem Komfort und automatisiertem Betrieb. Als Alternative zu fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas erfreuen sich Pelletheizungen zunehmender Beliebtheit, insbesondere in ländlichen Gebieten und bei umweltbewussten Hausbesitzern. Detaillierte Informationen finden Sie auf unserer Pelletheizung-Informationsseite.

Funktionsweise einer Pelletheizung

Eine Pelletheizung funktioniert ähnlich wie eine herkömmliche Zentralheizung, nutzt jedoch Holzpellets als Brennstoff. Der Prozess lässt sich in folgende Schritte unterteilen:

1. Lagerung und Transport

Die Holzpellets werden in einem speziellen Lagerraum oder Silo gelagert. Von dort werden sie über ein automatisches Fördersystem (Schnecke oder Saugsystem) zum Brenner transportiert. Moderne Anlagen verfügen über Sensoren, die den Füllstand überwachen und bei Bedarf automatisch nachfüllen.

2. Verbrennung

Im Brenner werden die Pellets kontrolliert verbrannt. Die Zufuhr von Pellets und Verbrennungsluft wird elektronisch gesteuert, um eine optimale Verbrennung zu gewährleisten. Dies führt zu einem hohen Wirkungsgrad von bis zu 95% und minimalen Emissionen.

3. Wärmeübertragung

Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Heizungswasser übertragen. Dieses zirkuliert im Heizsystem und gibt die Wärme über Heizkörper oder eine Fußbodenheizung an die Räume ab.

4. Ascheentsorgung

Die bei der Verbrennung entstehende Asche wird in einem Aschebehälter gesammelt. Je nach Modell und Nutzungsintensität muss dieser alle paar Wochen bis Monate geleert werden. Die Asche kann als Dünger im Garten verwendet werden.

Vorteile von Pelletheizungen

Umweltfreundlichkeit

Holzpellets sind ein nachwachsender Rohstoff und gelten als CO2-neutral, da bei der Verbrennung nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen können Pelletheizungen den CO2-Ausstoß um bis zu 90% reduzieren. Mehr zum Thema Umweltauswirkungen verschiedener Heizsysteme finden Sie in unserem Artikel zur CO2-Bilanz verschiedener Heizsysteme.

Wirtschaftlichkeit

Obwohl die Anschaffungskosten höher sind als bei konventionellen Heizsystemen, können die Betriebskosten deutlich niedriger sein. Holzpellets sind in der Regel günstiger als Öl oder Gas und unterliegen weniger starken Preisschwankungen.

Versorgungssicherheit

Holzpellets werden überwiegend regional hergestellt, was die Abhängigkeit von internationalen Energiemärkten reduziert. Die Versorgungssicherheit ist daher höher als bei importierten fossilen Brennstoffen.

Hoher Komfort

Moderne Pelletheizungen bieten einen ähnlichen Komfort wie Öl- oder Gasheizungen. Die Brennstoffzufuhr, Zündung und Regelung erfolgen vollautomatisch. Viele Systeme können auch per App ferngesteuert werden.

Förderung

Der Einbau einer Pelletheizung wird in vielen Kantonen großzügig gefördert, was die Investitionskosten erheblich reduzieren kann. Detaillierte Informationen zu Fördermöglichkeiten finden Sie in unserem Artikel Fördermittel für den Heizungstausch.

Nachteile von Pelletheizungen

Platzbedarf

Für die Lagerung der Pellets wird ein separater Raum oder Silo benötigt. Je nach Heizleistung und gewünschter Autonomie kann der Platzbedarf erheblich sein.

Höhere Investitionskosten

Die Anschaffungs- und Installationskosten einer Pelletheizung sind höher als bei konventionellen Heizsystemen. Diese Mehrkosten amortisieren sich jedoch in der Regel durch niedrigere Betriebskosten.

Wartungsaufwand

Pelletheizungen erfordern regelmäßige Wartung, insbesondere die Reinigung des Brenners und die Entleerung des Aschebehälters. Moderne Anlagen verfügen jedoch über automatische Reinigungssysteme, die den Aufwand minimieren.

Kosten einer Pelletheizung

Investitionskosten

Die Kosten für eine Pelletheizung setzen sich aus folgenden Komponenten zusammen:

  • Heizkessel: CHF 15'000 - 25'000 (je nach Leistung und Ausstattung)
  • Lagersystem: CHF 3'000 - 8'000 (je nach Größe und Art)
  • Installation: CHF 5'000 - 10'000
  • Schornsteinsanierung: CHF 1'000 - 3'000 (falls erforderlich)

Die Gesamtkosten liegen somit typischerweise zwischen CHF 25'000 und 45'000. Durch Förderungen können diese Kosten jedoch erheblich reduziert werden.

Betriebskosten

Die jährlichen Betriebskosten setzen sich zusammen aus:

  • Brennstoffkosten: Der Preis für Holzpellets liegt aktuell bei ca. 7-9 Rappen pro kWh, was deutlich günstiger ist als Öl oder Gas.
  • Wartungskosten: Ca. CHF 200 - 400 pro Jahr für Wartung und Reinigung
  • Stromkosten: Ca. CHF 100 - 200 pro Jahr für den Betrieb der Steuerung und Fördersysteme

Für wen eignet sich eine Pelletheizung?

Pelletheizungen sind besonders geeignet für:

  • Einfamilienhäuser und größere Gebäude mit ausreichend Platz für die Pelletlagerung
  • Hausbesitzer, die Wert auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit legen
  • Gebäude in ländlichen Gebieten, wo die Versorgung mit Pellets einfacher ist
  • Haushalte, die unabhängiger von fossilen Brennstoffen werden möchten
  • Sanierungsprojekte, bei denen eine bestehende Öl- oder Gasheizung ersetzt werden soll

Fazit

Pelletheizungen stellen eine umweltfreundliche und zukunftssichere Alternative zu fossilen Heizsystemen dar. Trotz höherer Investitionskosten können sie durch niedrigere Betriebskosten und verfügbare Förderungen wirtschaftlich attraktiv sein. Der höhere Platzbedarf und Wartungsaufwand sollten jedoch bei der Planung berücksichtigt werden. Tipps zur richtigen Planung finden Sie in unserem Artikel So planen Sie Ihren Heizungstausch richtig.

Für eine individuelle Beratung, ob eine Pelletheizung für Ihr Gebäude geeignet ist, kontaktieren Sie uns gerne. Wir unterstützen Sie bei der Auswahl des optimalen Heizsystems und bei der Beantragung von Fördergeldern.