Umwelt

CO2-Bilanz verschiedener Heizsysteme im Vergleich

20.06.2023
9 Min. Lesezeit

Die Wahl des richtigen Heizsystems hat nicht nur Auswirkungen auf Ihren Geldbeutel, sondern auch auf die Umwelt. In diesem Artikel vergleichen wir die CO2-Bilanzen verschiedener Heizsysteme und zeigen, wie Sie durch die richtige Wahl Ihren ökologischen Fußabdruck deutlich reduzieren können.

Warum die CO2-Bilanz wichtig ist

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Rund 40% des Energieverbrauchs in der Schweiz entfällt auf Gebäude, wobei ein Großteil davon für die Heizung verwendet wird. Die Wahl des Heizsystems hat daher einen erheblichen Einfluss auf die persönliche CO2-Bilanz. Informieren Sie sich über die verschiedenen Heizsysteme, die wir anbieten.

Wussten Sie? Eine durchschnittliche Ölheizung in einem Einfamilienhaus verursacht jährlich etwa 5-7 Tonnen CO2 – das entspricht einer Autofahrt von ca. 30.000 Kilometern!

CO2-Bilanz verschiedener Heizsysteme

Im Folgenden vergleichen wir die CO2-Emissionen verschiedener Heizsysteme pro Kilowattstunde (kWh) erzeugter Wärmeenergie:

HeizsystemCO2-Emissionen (g/kWh)Relative Einsparung gegenüber Ölheizung
Ölheizungca. 300-320-
Gasheizungca. 200-230ca. 25-30%
Pelletheizungca. 30-40ca. 85-90%
Wärmepumpe (Luft)ca. 40-120*ca. 60-85%
Wärmepumpe (Erdwärme)ca. 30-80*ca. 75-90%
Solarthermieca. 10-30ca. 90-95%
Fernwärmeca. 50-200**ca. 35-85%

* Abhängig vom Strommix und der Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe
** Stark abhängig von der Energiequelle der Fernwärme (Abwärme, Biomasse, fossile Brennstoffe)

Grafische Darstellung der CO2-Emissionen

Ölheizung
320 g/kWh
Gasheizung
230 g/kWh
Wärmepumpe
80 g/kWh
Pelletheizung
40 g/kWh
Solarthermie
20 g/kWh

Faktoren, die die CO2-Bilanz beeinflussen

1. Energieträger

Der verwendete Energieträger hat den größten Einfluss auf die CO2-Bilanz. Fossile Brennstoffe wie Öl und Gas setzen bei der Verbrennung große Mengen CO2 frei, während erneuerbare Energien wie Sonnenlicht oder Umgebungswärme nahezu emissionsfrei sind.

2. Effizienz des Heizsystems

Die Effizienz eines Heizsystems wird oft als Wirkungsgrad oder Jahresarbeitszahl (bei Wärmepumpen) angegeben. Je höher dieser Wert, desto weniger Energie wird für die gleiche Wärmemenge benötigt und desto geringer sind die CO2-Emissionen.

3. Strommix bei elektrischen Systemen

Bei Wärmepumpen und anderen elektrisch betriebenen Heizsystemen hängt die CO2-Bilanz stark vom Strommix ab. In der Schweiz ist der Strommix relativ CO2-arm, da ein großer Teil aus Wasserkraft und Kernenergie stammt.

Beispielrechnung: CO2-Einsparung beim Heizungstausch

Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche benötigt etwa 15.000 kWh Heizenergie pro Jahr.

Mit Ölheizung: 15.000 kWh × 320 g CO2/kWh = 4.800 kg CO2 pro Jahr
Mit Wärmepumpe: 15.000 kWh × 80 g CO2/kWh = 1.200 kg CO2 pro Jahr

Einsparung: 3.600 kg CO2 pro Jahr (entspricht etwa 18.000 km mit einem durchschnittlichen PKW)

Berechnen Sie Ihre persönliche Einsparung mit unserem Heizungsrechner.

Gesamtbilanz: Lebenszyklus-Betrachtung

Für eine vollständige Bewertung der Umweltauswirkungen eines Heizsystems sollte der gesamte Lebenszyklus betrachtet werden:

  • Herstellung und Transport der Anlage
  • Installation und Betrieb
  • Wartung und Reparaturen
  • Entsorgung oder Recycling

Auch hier schneiden erneuerbare Heizsysteme in der Regel besser ab, da sie während ihrer langen Betriebsdauer die anfänglichen "Umweltschulden" aus der Produktion durch eingesparte Emissionen mehr als kompensieren.

Fazit: Die beste Wahl für die Umwelt

Aus Umweltsicht sind Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien klar im Vorteil. Wärmepumpen, Solarthermie und Pelletheizungen verursachen deutlich weniger CO2-Emissionen als fossile Systeme. Die optimale Lösung hängt jedoch von den individuellen Gegebenheiten ab:

  • Für gut gedämmte Gebäude sind Wärmepumpen oft die beste Wahl
  • Bei Altbauten kann eine Pelletheizung sinnvoller sein
  • Solarthermie eignet sich hervorragend als Ergänzung zu anderen Systemen
  • Fernwärme ist eine gute Option, wenn sie aus erneuerbaren Quellen oder Abwärme stammt

Der Umstieg von einer fossilen Heizung auf ein erneuerbares System ist einer der effektivsten Wege, um den persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Neben dem Umweltaspekt profitieren Sie langfristig auch von niedrigeren Betriebskosten und einer höheren Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen. Tipps zum Energiesparen finden Sie in unserem Artikel Heizkosten sparen: Die besten Tipps.

Bereit für den Umstieg? Vereinbaren Sie eine kostenlose Beratung oder nutzen Sie unsere Checkliste für den Heizungstausch.

Quellen: Bundesamt für Energie (BFE), Schweizerischer Verband für Wärmepumpen, Holzenergie Schweiz, Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie