Finanzierung

Fördermittel für den Heizungstausch

02.05.2023
6 Min. Lesezeit

Staatliche Förderung für erneuerbare Heizsysteme

Der Umstieg von einer fossilen Heizung auf ein erneuerbares Heizsystem wird in der Schweiz durch verschiedene Förderprogramme unterstützt. Diese Förderungen sollen Anreize schaffen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Fördermittel für Ihren Heizungstausch zur Verfügung stehen und wie Sie diese beantragen können.

Kantonale Förderprogramme

Die wichtigste Anlaufstelle für Fördergelder beim Heizungstausch sind die kantonalen Förderprogramme. Jeder Kanton verfügt über eigene Programme mit unterschiedlichen Förderbedingungen und -beträgen. Die Förderung erfolgt in der Regel über das Gebäudeprogramm, das von Bund und Kantonen gemeinsam finanziert wird.

Was wird gefördert?

Folgende Heizsysteme werden typischerweise gefördert:

Förderhöhe

Die Höhe der Förderung variiert je nach Kanton und Heizsystem. Typischerweise werden zwischen 10% und 30% der Investitionskosten übernommen. Besonders attraktive Förderungen gibt es oft für den Ersatz von Öl- oder Elektroheizungen durch erneuerbare Systeme.

Beispiele für kantonale Förderbeiträge

Hier einige Beispiele für Förderbeiträge beim Ersatz einer Ölheizung (Stand 2023, Angaben ohne Gewähr):

  • Kanton Zürich: Bis zu CHF 8'000 für Wärmepumpen, bis zu CHF 6'000 für Holzheizungen
  • Kanton Bern: Bis zu CHF 12'000 für Wärmepumpen, bis zu CHF 10'000 für Holzheizungen
  • Kanton Aargau: Bis zu CHF 10'000 für Wärmepumpen, bis zu CHF 8'000 für Holzheizungen

Steuerliche Vorteile

Neben direkten Förderbeiträgen können Sie auch von steuerlichen Vorteilen profitieren. Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen, zu denen auch der Heizungstausch zählt, können in der Steuererklärung als Unterhaltskosten geltend gemacht werden. Dies führt zu einer Reduktion des steuerbaren Einkommens und somit zu einer geringeren Steuerbelastung.

Wie beantrage ich Fördergelder?

Der Prozess zur Beantragung von Fördergeldern variiert je nach Kanton, folgt aber in der Regel diesem Ablauf:

1. Informieren

Informieren Sie sich frühzeitig über die aktuellen Förderprogramme in Ihrem Kanton. Eine gute Anlaufstelle ist die Website des Gebäudeprogramms (www.dasgebaeudeprogramm.ch) oder die Energiefachstelle Ihres Kantons.

2. Gesuch einreichen

Wichtig: Das Fördergesuch muss vor Beginn der Arbeiten eingereicht werden. Nachträgliche Gesuche werden in der Regel nicht berücksichtigt. Zum Gesuch gehören typischerweise:

  • Ausgefülltes Antragsformular
  • Offerten für die geplanten Maßnahmen
  • Technische Datenblätter der neuen Heizung
  • Fotos der bestehenden Heizungsanlage
  • Gebäudedaten (Energiebezugsfläche, Baujahr, etc.)

3. Zusage abwarten

Nach Einreichung des Gesuchs erhalten Sie eine Eingangsbestätigung. Beginnen Sie mit den Arbeiten erst, nachdem Sie eine schriftliche Zusage erhalten haben.

4. Projekt umsetzen

Nach Erhalt der Zusage können Sie mit der Umsetzung beginnen. Achten Sie darauf, alle Auflagen und Bedingungen der Förderzusage einzuhalten.

5. Projektabschluss melden

Nach Abschluss der Arbeiten reichen Sie die erforderlichen Unterlagen ein, typischerweise:

  • Schlussrechnung
  • Inbetriebnahmeprotokoll
  • Fotos der neuen Anlage
  • Bestätigung des Installateurs

6. Auszahlung

Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen erfolgt die Auszahlung des Förderbetrags.

Tipps für eine erfolgreiche Förderung

  • Frühzeitig informieren: Förderrichtlinien können sich ändern. Informieren Sie sich rechtzeitig über aktuelle Programme.
  • Fachberatung nutzen: Lassen Sie sich von einem Energieberater oder Heizungsfachmann beraten. Wir bieten Ihnen gerne eine kostenlose Erstberatung an.
  • Mehrere Maßnahmen kombinieren: Oft gibt es zusätzliche Förderungen, wenn Sie mehrere energetische Maßnahmen kombinieren.
  • Fristen beachten: Halten Sie alle Fristen ein und reichen Sie vollständige Unterlagen ein.
  • Qualitätsanforderungen erfüllen: Achten Sie darauf, dass die neue Heizung alle technischen Anforderungen des Förderprogramms erfüllt.

Fazit

Die Förderung für den Heizungstausch kann die Investitionskosten erheblich reduzieren und macht den Umstieg auf erneuerbare Energien wirtschaftlich attraktiver. Durch die Kombination von direkten Förderbeiträgen und steuerlichen Vorteilen können Sie je nach Situation bis zu 30% oder mehr der Kosten einsparen.

Denken Sie daran: Die Förderung ist nur ein Aspekt bei der Entscheidung für ein neues Heizsystem. Langfristig profitieren Sie auch von niedrigeren Betriebskosten, einer höheren Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und einem wertvolleren, zukunftsfähigen Gebäude. Mehr zu den Betriebskosten verschiedener Heizsysteme erfahren Sie in unserem Artikel Heizkosten sparen: Die besten Tipps.

Für eine individuelle Beratung zu den Fördermöglichkeiten in Ihrer spezifischen Situation kontaktieren Sie uns gerne. Wir unterstützen Sie bei der Auswahl des optimalen Heizsystems und bei der Beantragung der verfügbaren Fördergelder.